Ein in der logopädischen Praxis häufig auftretendes Störungsbild ist die hyperfunktionelle Stimmstörung, also eine Stimmstörung, die nicht auf organische Schäden oder Beeinträchtigungen zurück zu führen ist. Sie entsteht durch einen ungünstigen Stimmgebrauch.
Das Wort „hyperfunktionell“ meint hier, dass die an der Stimmgebung ( =Phonation) beteiligte Muskulatur des Kehlkopfes zuviel Spannung hat. Die Folgen sind ein heiserer, angestrengter Stimmklang sowie eine ungewöhnlich geringe Belastbarkeit der Stimme. Vielfach kommen Druckempfindungen oder auch Schluckbeschwerden hinzu. Häufig reagiert der Patient mit Räuspern, was das Problem noch verstärkt. Im Extremfall treten Schmerzen auf und die Stimme droht zu versagen.
In der logopädischen Stimmtherapie gilt es nach gründlicher Anamnese und Stimmuntersuchung die hauptsächliche Stimmbelastung im Alltag des Patienten heraus zu finden und Stategien zu entwickeln, wie diese kurzfristig zu minimieren wäre („Krisenintervention“). Denn das erste, was eine derart überlastete Stimme benötigt, ist Schonung zwecks Erholung.
Nun sind alle für die Stimmgebung relevanten Parameter mit dem Patienten zusammen zu optimieren. Dazu gehören Körperhaltung und -spannung, Atmung, Artikulation und intentionales Sprechen.
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